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Die fünfte Woche: Bibliotheksführungen & Eichhörnchen füttern auf Seurasaari

Nun ist bereits die Hälfte meiner Zeit in Helsinki herum und sie verging für mich wirklich wie im Flug. Ich bin jetzt schon sehr dankbar für alles, was ich hier bisher lernen, entdecken und erleben durfte und die lieben neuen Menschen, die ich kennengelernt habe.


Am Montag fingen zwei weitere Praktikanten in der Bibliothek an, die in Würzburg ihre Ausbildung als Kaufleute für Büromanagement absolvieren. Auch mit ihnen habe ich mich gleich gut verstanden und so sind wir nun eine 4er-Gruppe von Praktikanten. Es wird also nicht langweilig - nur etwas eng zur Mittagspause in der Küche :)


Am Dienstag begann der Tag für uns mit einer Führung durch die Hauptbibliothek Helsinki in Pasila. Dort gab uns die Leiterin persönlich eine ausgiebige Tour und ließ uns auch hinter die Kulissen blicken. Zum Beispiel sahen wir das riesige Magazin und die zentrale Sortieranlage, in der für alle öffentlichen Bibliotheken in Helsinki die Medien für den Leihverkehr sortiert werden. Zwischendurch trafen wir viele Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen, die uns alle sehr freundlich und bereitwillig von ihren Aufgaben berichteten. Besonders beeindruckend in Pasila war für mich die "Multilingual Library", die einen Medienbestand in über 80, auch weniger verbreiteten, Fremdsprachen bietet. In einem anschließenden Gespräch mit der freundlichen Leiterin hatten wir noch die Möglichkeit, all unsere Fragen zu stellen.



Am Abend fand in der Bibliothek zudem ein Vortrag des ehemaligen Pressereferenten und Dolmetschers der Deutschen Botschaft in Helsinki, Joachim Bussian, statt. Dieses Jahr lebt er seit 50 Jahren in Finnland und gab bei der Veranstaltung einen Rückblick auf sein Leben und seine Arbeit hier. Da das Event auch über Zoom gestreamt wurde, war es meine Aufgabe, beim Auf- und Abbau zu helfen und die Technik zu managen. Alles klappte sehr gut und parallel bekam ich durch den Vortrag noch viele interessante Einblicke. Ich hatte viel Spaß und auch die Veranstaltung war sehr gut besucht und ein voller Erfolg!


Am Mittwoch bekamen wir eine weitere Führung durch die Bibliothek im Stadtteil Töölö. Die Mitarbeiterin hier gab diese sogar auf Deutsch und war ebenfalls sehr freundlich. Auch in dieser Bibliothek herrschte einer sehr gemütliche Atmosphäre. Es gibt eine Terrasse sowie einen großen hellen Lesesaal mit schöner Aussicht auf den angrenzenden Sibeliuspark. Viele Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen ein und viele Dinge werden den Nutzern hier offen zur Verfügung gestellt, was ich sehr schön finde. Alle Bibliotheken, die ich bisher besichtigt habe, waren immer gut besucht und wirkten sehr lebhaft. Meiner Meinung nach merkt man in Finnland an der Gestaltung der Bibliotheken, den Angeboten und den Besuchern sehr deutlich den hohen Stellenwert, den Bibliotheken hier in der Gesellschaft haben.



In der Bibliothek fielen für mich ansonsten noch mehrere kleinere verschiedene Aufgaben an. Unter anderem durfte ich versuchen, eigenständig Signaturen für neue literaturwissenschaftliche Bücher und Zeitschriften zu vergeben. Teilweise ist das gar nicht so einfach, da manche Bücher sich nicht so leicht in nur eine Kategorie einordnen lassen. Außerdem wird bei der Vergabe der neuen Signaturen teilweise noch mit der analogen Kartei gearbeitet, was auch neu für mich ist. Trotzdem habe ich es doch recht erfolgreich hinbekommen!

Da in der Bibliothek momentan viele Reiseführer geprüft und ausgesondert werden, sollte ich meine Kollegin Marja beraten, welche Berlin-Reiseführer man behalten bzw. aus dem Bestand nehmen könnte, was mir viel Spaß gemacht hat. Marja hat mir bei den Entscheidungen sehr vertraut und lässt mich auch insgesamt sehr selbstständig arbeiten, was mir sehr gefällt!


In meiner Freizeit war ich mit zwei der anderen Praktikanten im Nationalmuseum, in dem es immer freitags von 16-18 Uhr freien Eintritt gibt. Die Ausstellungen waren sehr abwechslungsreich und interaktiv gestaltet und beinhalteten neben der Frühgeschichte Finnlands auch einen umfassenden Teil zur Gegenwart. Ein Ausstellungsstück war z.B. der Kugelschreiber, mit dem Finnlands NATO-Antrag unterschrieben wurde.

Insgesamt finde ich das Museum auf jeden Fall sehr empfehlenswert und auch das Gebäude ist von innen sowie von außen wieder sehr ansehnlich!



Am Wochenende besuchte ich dann noch die Insel Seurasaari. Dort gibt es ein Freilichtmuseum, was zwar nur im Sommer richtig geöffnet ist, die Gebäude wie die schöne alte Holzkirche kann man sich aber trotzdem anschauen und man kann die sehr naturbelassene Insel durch einen schönen, langen Spaziergang umrunden.

Das Highlight ist jedoch, dass es auf Seurasaari recht zahme Eichhörnchen gibt, die einem aus der Hand fressen. Ich kaufte mir vorher extra eine Tüte Studentenfutter und nach ein paar Metern auf der Insel kamen schon die ersten Eichhörnchen und knabberten tatsächlich die Nüsse vorsichtig von meiner Hand. Ich hatte sehr viel Spaß, da ich Eichhörnchen generell sehr niedlich finde! :)






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