Auch die dritte Woche ist bereits vorbei, Zeit für einen kleinen Rückblick!
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass meine Zeit in Helsinki wirklich wie im Flug vergeht. Diese Woche war für mich eine kurze: Da mich über das Wochenende eine Kollegin aus Berlin besuchte, konnte ich mir den Freitag als Ausgleich für den letzten Samstagsdienst frei nehmen.
In der Bibliothek übernahm ich viele verschiedene kleinere Aufgaben. Vermehrt konnte ich nun den Kundenservice selbstständig übernehmen, was auch sehr gut geklappt hat. Die meisten Leser, die ihre Bücher zurückbringen, leihen sich direkt neue aus. Einige Besucher kommen auch häufig, um im Lesesaal die deutschen Zeitungen zu lesen. Mit vielen kommt man zusätzlich ins Plaudern. Oft ist es wirklich interessant zu erfahren, was die Menschen nach Finnland gebracht hat oder wo der Bezug zum Deutschen bei ihnen herkommt.
Zusätzlich war ich diese Woche mit der Einarbeitung von neuen Fennica-Büchern beschäftigt. Hier war es eine kleine Herausforderung, die finnischen Originaltitel immer korrekt einzugeben. Wenn man kein Finnisch kann, muss man oft doppelt kontrollieren, ob man die Wörter und die Namen der Autoren nun wirklich richtig geschrieben hat, da die Sprache doch recht kompliziert ist.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, geschenkte Bücher zu überprüfen. Die Bibliothek erhält viele Bücherspenden von den deutschsprachigen Botschaften, aber auch oft von Privatleuten, die z.B. ihre persönliche Sammlung auflösen. In diesem Fall zog die Person nach Deutschland zurück und gab viele ihrer Bücher an die Bibliothek ab. Ich habe dann geprüft, ob die Bücher bereits im Bestand vorhanden sind und ob es sich lohnen würde, sie aufzunehmen bzw. die Exemplare auszutauschen. Zuletzt beauftragte mich Robert damit, ein Quiz für eine 11. Klasse der Deutschen Schule zu erstellen, die die Bibliothek bald mit ihrer Lehrerin besuchen wird. Darin soll es um die literarische Epoche des Sturm und Drang gehen, die die Klasse zurzeit im Unterricht behandelt. Das Erstellen hat mir viel Spaß gemacht, da ich mich dabei selbst kreativ etwas ausleben konnte.
Am Wochenende bekam ich, wie bereits erwähnt, Besuch von einer lieben Kollegin aus der Heimat, worüber ich mich sehr freute. Gemeinsam haben wir ziemlich viel unternommen und ich konnte ihr in der Stadt bereits einiges zeigen.
Auch für mich eine Neuheit war die Finnische Nationalbibliothek, der wir einen Besuch abstatteten. Sie ist direkt am Dom gelegen und ein wirklich sehr altehrwürdiges und beeindruckendes Gebäude. Der Eintritt kostet nichts, man muss nur seine Taschen und Jacken am Eingang einschließen. Ein Besuch lohnt sich hier auf jeden Fall!
Wenn man in der Nähe des Doms am Hafen ist, lohnt es sich außerdem, über den Markt zu laufen, der täglich stattfindet. Dort gibt es neben Souvenirs auch sehr leckere Essensstände. Wir probierten einen Fischteller mit frischem Lachs, Maränen, Calamari und Gemüse, der uns sehr gut geschmeckt hat!
Am Sonntag fuhren wir ca. 1,5 Std. in den Nuuksio-Nationalpark, der in der Nähe der zweitgrößten Stadt Finnlands Espoo liegt. Dort gibt es viele ausgeschilderte Wanderwege. Die Natur ist einfach wunderschön! Besonders empfehlenswert ist die Aussichtsplattform Maahisenkierros, von der man einen atemberaubenden Blick auf den See Nuuksion Pitkäjärvi und den Wald hat. Gerade jetzt in der Herbstzeit ist der Anblick der bunten Bäume total schön. Auf den benachbarten Felsen legten wir eine Picknick-Pause ein und genossen die Aussicht.
Insgesamt waren relativ viele Menschen unterwegs, was wahrscheinlich daran lag, dass Sonntag war. Beim Wandern selbst verteilte es sich dann doch wieder recht gut und man hatte die unberührte Natur um sich.
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